Gesammelte Romane und Novellen - Band XI

In „Irrungen, Wirrungen“ verlieben sich die Näherin Lene Nimptsch und der adlige Offizier Botho von Rienäcker aufrichtig ineinander. Doch trotz ihrer ehrlichen Gefühle müssen sie erkennen, dass eine Liebe zwischen zwei gesellschaftlichen Welten kaum Bestand haben kann. Während Botho unter dem Druck seiner Familie schließlich eine standesgemäße Verbindung eingeht, bleibt Lene mit Würde zurück – melancholisch, aber nicht gebrochen. Fontane erzählt diese Geschichte mit leiser Tragik, großer Empathie und einem messerscharfen Blick für die Zwänge der Zeit.
„Stine“ greift dieses Thema erneut auf, jedoch mit noch größerer gesellschaftlicher Härte. Stine Rehbein, eine einfache, stille Frau aus dem Berliner Arbeitermilieu, wird zur Geliebten des verwitweten Grafen Waldemar von Haldern. Während sie sich zurückhaltend und ehrlich auf die Beziehung einlässt, bleibt sie stets bewusst am Rande seiner Welt. Der Versuch, diese Welten zu vereinen, endet in einer Katastrophe. Anders als Lene in „Irrungen, Wirrungen“ wird Stine das Opfer ihrer Lage – ein unversöhnliches Bild sozialer Schranken.
"Gesammelte Romane und Novellen - Band XI" ist ein unveränderter, hochwertiger Nachdruck der Originalausgabe aus dem Jahr 1891.